Geschichte seit 1945

Die Geschichte seit 1945

Auf Wunsch der Muthmannsdorfer Bevölkerung wurde in Muthmannsdorf der Maurer Johann Zwickl zum Bürgermeister bestellt. Er wurde am 17. Oktober 1945 von russischen Soldaten erschlagen.
Nach ihm wurde Josef Gaiswinkler neuer Bürgermeister. Die erste Amtshandlung war die Installierung einer Gemeindepolizei, die aus dem Nachtwächter und sechs bewaffneten Männern bestand.

In Winzendorf hatte sich nach dem Einmarsch der Russen der Cafetier Ernst Hartl selbst zum Bürgermeister ernannt. Erster Bürgermeister wurde der Kommunist Alois Greiner, der am 25. Juni 1945 in der konstituierenden Gemeinderatssitzung gewählt wurde.
Vizebürgermeister wurde der der ÖVP angehörige Josef Kutterer. Die Sozialisten waren im Gemeinderat nicht vertreten. Im Jänner 1947 kam es aufgrund der tatsächlichen Stimmenverhältnisse zur Neukonstituierung:
Neuer Bürgermeister wurde Josef Wallner von der SPÖ.
Nach der Konstituierung der Gemeindeverwaltungen musste die Infrastruktur der beiden Gemeinden wieder aufgebaut und den Anforderungen der kommunalen Entwicklung angepasst werden. Die Gemeinde Muthmannsdorf war durch die Stilllegung des Steinkohlebergbaues "Gute Hoffnung" 1951 und durch die Beschlagnahme aller Maschinen im Steinbruch auf dem Engelsberg durch die Besatzungsmacht in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sodass dort erst allmählich Investitionen vorgenommen werden konnten; dies hatte zur Folge, dass mit dem Umbau der alten Volksschule erst 1968 begonnen werden konnte.
Die Fassung verschiedener Quellen 1949 bis 1969 und der Bau eines Hochbehälters ermöglichten eine Versorgung der Bevölkerung mit gutem Wasser. In der Gemeinde Winzendorf war es bereits 1948 möglich, das durch Brand zerstörte Volksschulgebäude wieder aufzubauen und 1953 bis 1954 eine vierklassige Hauptschule einzurichten.

Mit dem Bau einer Wasserleitung 1957 bis 1959 konnten die sanitären Einrichtungen verbessert werden. Neben dem ständigen Ausbau und der fortlaufenden Ergänzung der innerörtlichen Verkehrswege und Straßen wurde 1965 auch ein Sportplatz errichtet. Soziale und kulturelle Einrichtungen wurden geschaffen; so 1955 ein Pfarrkindergarten, der 1968 in einen Landeskindergarten umgewandelt wurde; das Volksheim wurde 1962 bis 1965 errichtet und die erforderlichen Geräte für die Ortsfeuerwehr erworben.
Das einschneidenste Ereignis der kommunalen Entwicklung war jedoch der 1969 erfolgte freiwillige Zusammenschluss der beiden Gemeinden zur neuen Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf.

Rehabilitationszentrum Felbring: 1970 wurde das neue Behandlungszentrum für Herz- und Kreislauferkrankungen Felbring eröffnet. Das Rehab-Zentrum Felbring ist ein Intensivbehandlungszentrum zur Rehabilitation von Infarkt- und herzoperierten Patienten. Es ist für die Betreuung von 120 Patienten ausgestattet. Im 14 Hektar großen Wald- und Wiesenareal der Anstalt befinden sich auch drei Personalwohnhäuser mit 16 Wohnungen und 51 Einzelwohnräumen für die Bediensteten der Anstalt.

In Anerkennung und Würdigung wurde der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf mit Beschluss des Landtages vom 8. Juli 1976 der Titel Marktgemeinde verliehen.
Diese Vereinigung brachte aber der Gemeindeverwaltung neue Verpflichtungen. 1977 konnte der Neubau der Volksschule und ein Zubau zum Hauptschulgebäude sowie 1983 eine Schulsportanlage ihrer Bestimmung übergeben werden.1982 wurde eine Mutterberatungsstelle ins Leben gerufen und 1990 ein Kinderspielplatz angelegt.
Schließlich wurde 1989 mit dem Bau einer Ortskanalisation begonnen.

"Zurück zur Natur" denken sich 1996 die Mitglieder des Dorferneuerungsvereins (Gemeinsam für Muthmannsdorf) unter Obmann Franz Hecher, Christa Krenn und Vizebürgermeister Josef Wanzenböck und legen da, wo sich einst das alte Freibad befand, ein Biotop an. Nach über 800 geleisteten freiwilligen Arbeitsstunden wird das Biotop im Herbst 1999 der Natur übergeben.