Der Mitrasstein von Winzendorf
Südlich von Winzendorf wurden zwei Altäre und Bruchstücke eines Mithrasreliefs gefunden. Im 2. und 3. Jhdt. n. Chr. wurde der persische Lichtgott MITHRAS
sehr verehrt. Dieser Kult sieht im Herrscher den irdischen Vertreter Gottes, die römischen Kaiser hatten deshalb großes Interesse, dass das Volk diesen Glauben pflegte.
Der Reliefstein ist im Keller des neu adaptierten Stadtmuseums in Wr. Neustadt zu bewundern. Daneben wurden noch Mauerzüge (vermutlich von einer römischen Villa) und Kleinfunde einer Ansiedlung und Skelettgräber gefunden.
Grab bei Gaaden - Emmerberg
Fund: Eiserne Lanzenspitze aus der Hallstattzeit
Bei EMMERBERG wurde auch eine broncezeitl. Flachaxt mit starken Randleisten gefunden.
Burgruine Emmerberg:
Die ehemalige Burg Emmerberg, an der Prossetschlucht errichtet, wurde 1170 erstmals urkundlich erwähnt und wird 1249 als Burg - castrum - bezeichnet.
Das Geschlecht der Emmerberger besaß unter den Babenbergern die Truchsess Würde, nahm somit eine gehobene Stellung ein. Bis 1455 saßen sie auf dieser Burg.
Von den Nachfolgern seien die Wolfenreut, Teufel, Brassican Spaur und Heußensteiner genannt. Die Burg war bis 1760 bewohnt.
Die Burg Emmerberg hatte früher folgende Aufgaben: den Eingang in die Neue Welt durch die Prosset zu bewachen und notfalls zu sperren, der Bevölkerung umliegender
Orte in Gefahrenzeiten Schutz zu bieten und Signalstation in der Kette der Wehrbauten zu sein, die im Bereich der Neuen Welt, dazu beigetragen haben, das südöstliche Niederösterreich zu sichern.
Im Ortsteil Muthmannsdorf
Struthiosaurus austriacus:
- ein Dinosaurier wurde im Jahre 1859 in Muthmannsdorf am Fuße der Hohen Wand nahe Wiener Neustadt neben kleinen Resten eines Flugsauriers und eines Raubsauriers gefunden.
Der "Struthi" ist weltweit der Einzige in seiner Art, stachelig und stark gepanzert. Er lebte vor rund 70 Millionen Jahren in der Kreidezeit. Der Fund ist sensationell, den Struthiosaurus austriacus gibt es nur einmal auf Erden, und österreichweit ist Muthmannsdorf die einzige bedeutende Dinosaurier-Fundstätte.
1859 unternahmen der Geologen Ferdinand STOLICKA und der Professor Eduard SUESS einen Ausflug zum Kohlebergwerk "GUTE HOFFNUNG" um nach Pflanzenresten in der Kohle zu suchen, wobei sie auf einen Zahn eines Urreptils stießen.
Bei gezielten Grabungen (Suchstudien) wurden Österreichs einzige DINOSAURIER gefunden. Ein Struthiosaurus austriacus ("STRUTHl"), ein kleiner Ankylosaurier, Reste eines Flugsauriers (Ornithocheirus bunzeli), der Zahn eines Megalosauriers und Teile von Krokodilen und Wasserschildkröten.
Die Skelette sind unvollständig und bruchstückhaft, sodass das Aussehen nur ungenau rekonstruiert werden konnte (siehe Schaukasten und Informationstafel im Zentrum v. Muthmannsdorf, Schaukasten Gemeindeamt Winzendorf).
1. STEINZEIT:
Knochenfunde von Jagdtieren aus der älteren Steinzeit; Bruchstück einer Steinkeule mit Griffloch (siehe STADTMUSEUM Wr. Neustadt) und Spinnwirtel
aus der späteren Zeit.
2. ElSENZElT:
ln einem Flachgrab wurde ein eisernes Hallstattmesserchen gefunden. Die bei der Kirchenrenovierung 1988 gefundenen kreisrunden Steinformationen
konnten leider nicht näher erforscht werden (vermutlich ist dies eine keltische oder römische Opferstätte für die Sumpfgottheit).
3. RÖMERZElT:
Funde: Spätrömische Gräberfelder
In den Jahren 1910 - 1913 führte Dr. Josef MAYER, Kurator des Stadtmuseums Wr. Neustadt, die Ausgrabungen von 17 römischen Gräbern durch (SCHATZGRÄBERACKER).
Dabei wurden Erdgräber, einfache Grabbauten (Steinplatten) und Reliefsteine (die "Drei Grazien" und die Darstellung des "Polyphem") entdeckt.
Diese Funde sind im neuen Stadtmuseum in Wr. Neustadt (im Keller) zu bewundern und auch näher beschrieben.
In der Pfarrkirche St. Peter am Moos in Muthmannsdorf ist an der Nordseite des gotischen Kirchenschiffes ein römischer Grabstein ausgestellt welcher auf der Zweierwiese gefunden wurde.
Bei der Kirchenrenovierung wurden auch röm. Ziegelsteine gefunden.
MALLElTEN und MARCHGRABEN:
Dieses Gebiet war bereits in der Steinzeit besiedelt (Zigeunerloch, Hofmannshöhle, Steinerner Stadel, Töpferwiese) und war unter den Illyrern und Kelten vermutlich ein kultureller Mittelpunkt (Bronzegießerei und Tonwarenfabrik: Mondidole, Spinnwirtel:
Gießerei-u. Brennstätten) - Ausstellungsstücke findet man im Stadtmuseum Wr. Neustadt.
TUMULI = Begräbnisstätten; die verzierten Urnen mit der Asche verbrannter Leichen wurden in eine Grube gestellt, mit einer Steinplatte abgedeckt und
darüber ein Erdhügel aufgeschüttet (auch auf der Schillingleite und im Feichtenboden feststellbar).
In der näheren Umgebung
STElNZEIT: ( - 2.200 v.Chr.)
Die unzähligen Höhlen der Hohen Wand boten sich geradezu als Behausungen an. Knochen jungeiszeitlicher Säugetiere wurden in der SCHWARZGRABENHÖHLE
bei Maiersdorf gefunden.
In der "RAUCHLUKN" am Fuß d. Hohen Wand fand man eine neolithische Schicht mit Tonscherben und ein Bruchstück eines Tonlöffels mit durchbohrtem Griff.
1870 entdeckte der Bauer Stickler unter den Felsen der Wand auf der "MAIERSDORFER HALT", oberhalb der Kirche, die sog. Wohnringe (Reste einer Behausung).
Dort wurde auch ein schön polierter Steinhammer mit gebohrtem Griffloch gefunden.
Beim Bau der Hohen-Wand-Straße (1931/32) fand man bei der unteren Kurve ein Stück einer Steinkeule aus Willendorfer Serpentin (sog. Streufund).
Der in der Rauchluk'n gemachte "Große Goldfund" stammt aus der Zeit der Bedrohung durch die Türken u. Kuruzen.
BRONCEZEIT: (2.200- 750 v.Chr.)
(Bronce ist die Legierung aus KUPFER u. ZlNN)
Verschiedene Kleinfunde (Armringe, Fingerringe-Tutuli, Absatz-u. Tüllenbeil, Nadeln u. Pfriemen, diverse Röhrchen) befinden sich heute in der Prähistorischen Abteilung
des NATURHISTORISCHEN MUSEUMS in Wien.
Zu den bedeutendsten Funden allerdings zählt der Broncedolch (37,5crn lang, schönster seiner Art in Österreich), der als Kopie im HEIMATMUSEUM Hohe Wand
zu bewundern ist.
RÖMERZEIT:
Auch die Römer haben Spuren hinterlassen (Silberfibel) und es wird vermutet, dass die Kirche von MAlERSDORF (spätere BURG STEIN) auf ein römisches Bauwerk
zurückgeht.
Die Funde von
STOLLHOF:
Im Jahre 1864 entdeckte ein Hirtenknabe in halber Höhe der Hohen Wand im Schutt zwischen steilen Felsecken einen sog. DEPOTFUND: Ein Versteck (deponiert) als
Schutz vor Feinden.
Dieser enthielt zwei Goldscheiben (17 u. 13 cm, wahrscheinlich Brustschmuck) vermutlich aus dem Raum Ungarn/Siebenbürgen durch Handel nach Österreich gekommen.
Datiert wurden diese Funde mit Kupferzeit (3.900- 3300 v.Chr.) als ältester Goldfund Österreichs.
Weitere Funde: 2 Meißel, 8 flache Doppelspiralen, 2 andere Spiralen (Armringe?), röhrenartige Spiralen (siehe Walter BAUMGARTNER: Schriftenreihe d. Kulturvereines
Hohe Wand, Band 2; Kopien im Heimatmuseum).
1932 fand man oberhalb des RAMHOFES unter einem Quarzblock in 1 m Tiefe in schwarzem, von Asche und Gefäßscherben durchsetztem Erdreich eine
Dolchklinge aus der Broncezeit.
1932 fand man außerdem am Fuße der Hohen Wand in einer Schottergrube (Schutthalde) mehrere Bronzen, ein Steinbeil, einen Gusslöffel, Tongefäßscherben und Tierknochen, die auf eine Wohnstelle /Gusswerkstätte hinweisen.
STRELZHOF:
Münzfunde und Fund einer befestigten Straßenstation
Auf dem Grund des heutigen GUT STRELZHOF (Flur Burgstallwiese) stand an der Kreuzung zur Schneiderhöhe eine befestigte Straßenstation (4.Jhdt.). lm Bereich Strelzhof wurden auch größere u. kleinere römische Münzen gefunden. Zwischen Wiesgraben und dem neuen Steinbruch fanden sich auch Scherben der späteren Jungsteinzeit.
ROTHENGRUB:
Der Goldfund von Pectorale (8,5 x 6,6cm) aus Broncedraht mit feinem Golddraht umwickelt: dieses Fundstück war vermutlich der Brustschmuck einer wohlhabenden Frau aus der Broncezeit, etwa um 800 v.Chr.
Heutiger Aufbewahrungsort des Fundstückes ist das NATURHlSTORISCHE MUSEUM in Wien.
Weitere Funde: 1 Zierscheibe, 5 Spiralringe - aus Gold und mit feinem Golddraht. Fundorte ähnlicher Gegenstände befinden sich in Ungarn, sodass angenommen werden kann, dass bereits damals reger Handel betrieben wurde. Der Reichtum unserer Gegend geht vermutlich auf den Bergbau (KUPFER?) zurück.
Zu dem Goldfund passt auch der Fund von Lanzen, Armreifen und Helm aus der HALLSTATTZEIT.
KIENBERG
Auf dem KIENBERG befand sich eine Siedlung der Jungsteinzeit mit einigen terrassenähnlichen Stufen, um den Ostteil des Nordhanges befand sich ein undeutlicher Wall (Hauskeramikfunde).
Am Fuße des Berges ist eine Anzahl von Pingen im Wald feststellbar. (Pinge = Mulden = dies sind trichterförmige Vertiefungen im Gelände die durch Entnahme von
nutzbaren Mineralien und durch Einstürze entstanden sind). Vermutlich sind diese Pingen durch den Kupferabbau in der Broncezeit entstanden.
MAIERSDORF und NETTING
Urgeschichtliche Grabhügel (sog. "Leber") fand man auf den Leberäckern bzw. Leberwiesen (Lehgraben) zwischen MAIERSDORF und NETTING.
(Vermutlich aus der Broncezeit; diese wurden heute jedoch leider dem Erdboden gleichgemacht).
Die Funde von MAIERSDORF:
Im Jahre 1835 tauchten in der Umgebung von MAIERSDORF die ersten Funde auf, weitere folgten in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts und so mancher Bauer betätigte sich als "Schatzsucher".
Leider wurden dabei viele Spuren vernichtet und die Funde an Wanderhändler verkauft, somit gingen wichtige Entdeckungen für die Wissenschaft verloren. Trotzdem wurde Maiersdorf von Eduard von Sacken, einem bedeutenden Forscher der damaligen Zeit, als einer der archäologisch interessantesten Punkte Niederösterreichs bezeichnet.
DREISTETTEN:
In Dreistetten fand man Versteinerungen Jahrmillionen alter Lebewesen im sog. Schneckengartl Einhornhöhle, Baumsteghöhle am Hirnfilzstein. Neben tierischen Knochen (Höhlenbär) wurden in einer alten Feuerstelle frühbronzezeitliche Scherben entdeckt und eine Bronceahle gefunden. In Dreistetten wurde auch eine Steinlochaxt gefunden.
ZWEIERWlESE:
Hier wurden Römische Grabsteine gefunden.
ZWERGENLOCH :
In einer Höhle unweit v. Waldwirtshaus KÜRASSIER wurde neben einer neolithischen Schicht eine Falschmünzwerkstätte aus dem Mittelalter <"Fischauer Pfenning"> entdeckt.